Kalkbrenner:
Bauhandwerker des Mittelalters. Er stellte den Mörtel für die Mauerverbindungen aus Steinen her, indem er Kalkstein zermahlte und im Ofen brannte. Dieser Zement wurde dann mit Sand und Wasser zu Mörtel verarbeitet.
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Kalktünche:
Heutzutage wirkt es so, als sei die Fassade einer Burg im Mittelalter nach dem Errichten des Mauerwerks unbehandelt geblieben. Burgen wurden aber grundsätzlich mit einem Anstrich aus Kalkfarbe (Kalktünche) versehen. Dabei wurden sogar in manchen Fällen farbige Anstriche (z.B. rot) anstatt von weiß gewählt.
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Kämmerer:
Angesehene Stellung eines Hofbeamten. Er war der oberste Diener des Burgherrn, dem die Leitung der Privatgemächer oblag. Die Position des Kämmerers erweiterte sich im Laufe der Jahrhunderte soweit, daß er den gesamten Haushalt und die Güter seines Herrn beaufsichtigte und verwaltete. Er war zudem Aufseher und Hüter der Schatzkammer des Herrn.
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Kanzler:
Im Mittelalter meistens die höchste Stellung eines Hofbeamten unter dem Herrn. Er stellt Urkunden, Gerichtsurteile und Anordnungen des Grundherrn aus. In wichtigen Angelegenheiten war er der Stellvertreter des Grundherrn.
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Kapelle:
Gebetsraum zur Ausübung des Gottesdienstes. In jeder Burg wurde eine Kapelle errichtetund sollte nach Ansicht der Geistlichkeit der höchste Raum in der Burg sein, um dem Himmel am nächsten zu sein, was aus praktischen Gründen oft vom Baumeister "übersehen" wurde.
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Kaplan:
Geistliches Amt eines Priesters. Der Burgkaplan war oft ein enger Vertrauter des Burgherrn. Außer den religiösen Aufgaben übernahm er oft die schulische Ausbildung der Kinder des Burgherrn, da er zu den wenigen Personen im Mittelalters gehörte, die Lesen und Schreiben konnten. Deshalb erledigte er auch oft die Korrespondenz des Herrn, besonders, da ein Kaplan oft verschiedene Sprachen beherrschte.Der Kaplan begleitete den Herrn auch auf seinen Reisen.
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Kastell:
Urspr. befestigtes röm. Heerlager. Im Mittelalter kleine Burganlage.
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Kastellan:
Urspr. andere Bezeichnung für den (s.) Burgvogt.
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Käse:
Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Käse war im Mittelalter bereits ein Massenprodukt, da er einige Monate gelagert werden konnte, bot er die Möglichkeit, Milch haltbar zu machen.
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Katapult:
Wurf- bzw. Schußmaschine in der Antike und im Mittelalter. Als Geschoße dienten Steine und Pfeile. Im Mittelalter wurden unterschiedliche Arten von Katapulten eingesetzt. Zum einen feuerte man Geschosse mit Hilfe eines, durch eine Sehne gespannten, großen Bogens ab und zum anderen verwendete man Wurfarme aus Holz, die mit einer Konstruktion von Seilen oder Federmechanismen verbunden waren, die bei Auslösung (z. B. Durchtrennen des gespannten Halteseils) das Geschoß wegschleuderten.
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Katze:
Fahrbares Schutzhaus in Form eines Schuppens, mit dem sich die Angreifer, bei der Belagerung einer Burg, den Mauern nähern konnten, um diese zu zerstören. Die Angreifer erhielten so einen besseren Schutz vor Pfeilen oder Steinen, die von den Verteidigern auf sie hinab geworfen wurden.
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Kaufleute:
(s. Fahrende Händler)
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Kerker:
(s.) Gefängnis, das meist unter dem Torhaus oder dem (s.) Bergfried einer Burg angelegt wurde.
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Kerzen:
Neben Fackeln die am häufigsten benutzte Lichtquelle. Billigere Kerzen wurden aus Tierfett, dem sog. Talg hergestellt. Das Fett wurde erhitzt und in kochendem Wasser gereinigt. Eine Leinenschnur wurde durch den heißen Talg gezogen, dann ließ man ihn erkalten. Dies wiederholte man in mehreren Arbeitsgängen. Wachskerzen waren wesentlich teurer und wurden aus Bienenwachs hergestellt. Der Docht aus Leinen wurde Mithilfe einer Schöpfkelle immer wieder mit heißem Wachs beträufelt. Solange dieser noch warm war, konnte man die Kerze durch Rollen auf einem Holzbrett formen. Wachskerzen erzeugten ein helleres Licht als Talgkerzen und rochen auch nicht so unangenehm wie diese.
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Kerzenzieher:
Handwerksstand der (s.) Kerzen herstellte.
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Ketzerei:
Abgeleitet von Katharern. Als Ketzer galten Personen, welche die Lehre der Kirche in Frage stellten, oder nicht an den Inhalt der Bibel glaubten. Dies galt im Mittelalter als schweres Verbrechen und wurde mit empfindlichen Strafen bis hin zum Tod geahndet.
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Knappe:
Vorstufe des (s.) Ritters. Ein junger Adliger der im Dienst eines Ritters steht. Er ist dessen Gehilfe und Lehrling. Er betreute das Pferd, die Ausrüstung und Rüstung des Ritters. Zu seinen Aufgaben gehörte es, dem Ritter in die Rüstung zu helfen, ihn in die Schlacht zu begleiten, ihn bei Tisch zu bedienen oder als sein Bote aufzutreten. Mit 14 Jahren begann die Ausbildung und endete normalerweise damit, daß der Knappe selber mit 21 Jahren in den Ritterstand erhoben wurde. Der Knappe wurde in dieser Zeit von seinem Ritter beschützt sowie im Reiten und Waffenhandwerk ausgebildet, aber auch in höfischer Etikette unterrichtet.
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Krämer:
Begriff für (s.) Fahrende Händler oder Kaufleute.
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Kronvasallen:
Vasallen (s. Lehen) eines Königs oder Kaisers. Normalerweise Herzöge oder Grafen.
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