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Junger Adliger, der meist mit sieben Jahren sein Heim verließ, um an einem fremden Hof zu dienen und dort ausgebildet zu werden. Auf dem anderen Gut erlernte er dann Lesen und Schreiben sowie die höfischen Sitten, erhielt aber auch Unterricht im Waffenhandwerk und Reiten. Mit dem 14. Lebensjahr konnte er dann von einem (s.) Ritter in den Knappenstand
(s. Knappe) aufgenommen werden.
Palas:
Hauptwohngebäude in einer Burg. Es beinhaltete die Gemächer des Burgherrn und der hochgestellten Personen der Burg sowie den Festsaal und die Kellerräume, in denen die Vorräte gelagert wurden.
Patrizier:
Urspr. Adeliger des Römischen Reichs. Im Mittelalter wurden Mitglieder
des reichen Bürgertums der Städte als Patrizier bezeichnet.
Pech:
Rückstand der bei der Destillation von Stein, Braun oder
Holzkohle entsteht. Die zähe schwarzbraune Masse ist brennbar und wurde
als Verteidigungsmittel einer Burg eingesetzt, indem man sie in
heißem Zustand von oben auf den Angreifer schüttete und eventuell sogar entzündete. Pech wurde auch vom Angreifer bei der Herstellung des sog. (s.) Griechischen Feuers verwendet.
Pergament:
Ungegerbte, enthaarte Tierhaut, die vor der Einführung des Papiers
verwendet wurde.
Pfalz:
Burgähnliche Anlage, die zur zeitweiligen Beherbergung und Hofhaltung
der fränk. und dt. Könige diente (sog. Königs oder Kaiserpfalzen).
Pferdezins:
Steuer des Grundherrn, die der Leibeigene zu entrichten hatte, wenn er ein
Pferd als Arbeitstier besaß.
Piscina:
Kleines Waschbecken in der (s.) Kapelle,
in dem der für das Abendmahl benutzte Kelch gereinigt wurde.
Pranger:
Schandpfahl. Ein Holzpfahl, an dem Verbrecher öffentlich ausgestellt wurden. Später benutzte man auch ein Gestell aus Holz, in dem Kopf und Hände des Verbrechers eingeklemmt wurden. Der Pranger war eine Strafe für leichte Straftaten wie Lügen, Gerüchte verbreiten oder wenn jemand etwas mit falscher Gewichtsangabe verkaufte.