Bernhard von Clairvaux, Chrétien de Troyes, Heinrich von Morungen, Reinmar von Hagenau Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide Gonzalo de Berceo, Nibelungenlied, Ulrich von Türheim Gottfried von Straßburg, Hugo von Trimberg

Dichter, Denker und Persönlichkeiten
zwischen 500 und 1500 n. Chr. 
 

Dichter, Denker und Persönlichkeiten des MA
  nach 800 Entstehung des Hildebrandslied,
            Bruchstück des einzigen überlieferten deutschen
            Beispiels eines germanischen stabreimenden
            Heldenlieds. Nach 800 im Kloster Fulda
            aufgeschrieben, in einer ahd.-altsächs.
            Mischsprache; Schlußteil fehlt. Hildebrand,
            der mit Dietrich von Bern im Hunnenland weilte,
            wird bei der Heimkehr von seinem Sohn Hadubrand
            nicht erkannt und muß sich gegen ihn wehren,
            wobei der Vater den Sohn erschlägt.
            Eine Neudichtung aus dem 13. Jh. (jüngeres H.)
            bringt einen versöhnlichen Schluß.

    9. Jh. Heliand, [»Heiland«] altsächs. Epos des 9. Jh.,
            das Jesus als Herzog mit seinen Gefolgsleuten in
            die Welt der damaligen Zeit stellt.
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*um 1090 Bernhard von Clairvaux [-kler'vo] +1153 seit 1115 erster Abt des Zisterzienserklosters Clairvaux-sur-Aube; Begr. der mittelalterl. Mystik; gewann 1146 Kaiser Konrad III. zur Teilnahme am 2. Kreuzzug. - Heiligsprechung 1174 (Fest: 20.8.), Erhebung zum Kirchenlehrer 1830. *vor 1150 Chrétien de Troyes [kre'tjÄdÖ'trwa] frz. Dichter; +vor 1190 bed. Vertreter der höf. Epik des MA. Werke: »Yvain« (dt. Nachdichtung von Hartmann von Aue); »Perceval«. *um 1150 Heinrich von Morungen +1222 ritterl. Dienstmann des Markgrafen Dietrich von Meißen; als »edler Möringer« in Volksballade u. Sage fortlebend; neben Walther von der Vogelweide bed. dt. Lyriker des MA. *um 1165 Reinmar von Hagenau / Reinmar der Alte, +vor 1210 mhd. Minnesänger; pflegte eine höfisch zuchtvolle Gedankenlyrik; erst Vorbild, dann Gegner Walthers von der Vogelweide.
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*um 1165 Hartmann von Aue, mhd. Dichter +1210 (Minne- u. Kreuzzugslieder, Epik); Werke: »Erec«, »Iwein«, »Der arme Heinrich«. *um 1170 Wolfram von Eschenbach, mhd. Dichter; +nach 1220 Epiker der höf. Dichtung; beweist in seinem Hauptwerk, dem mittelalterl. Bildungsroman (in Versen) »Parzival« (um 1210 vollendet), seine große Kunst der Menschencharakterisierung u. der Komposition, ideenreiche Phantasie u. Humor; unvollendet: das stroph. Epos »Titurel« (aus der Spätzeit) u. der »Willehalm« (nach 1210 begonnen, von Ulrich von Türheim vollendet). *um 1170 Walther von der Vogelweide, mhd. Minnesänger +nach 1229 u. Spruchdichter; vollendete u. überwand zugleich die Konvention höf. Minnesangs durch persönl. Erlebnisausdruck, neuartiges Naturempfinden, künstler. Vergeistigung u. volksliedhafte Schlichtheit. Seine polit. Spruchdichtungen zeigen eine auf Stärkung der Reichsgewalt u. gegen das Papsttum gerichtete Haltung. Das Spätwerk enthält auch religiöse u. sich von der Welt abwendende eleg. Gedichte.
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*um 1195 Gonzalo de Berceo [gÇn'qalo de ber'qeo] +nach 1264 ältester bekannter span. Dichter, Marien- u. Heiligendichtungen, liturg. Hymnen. um 1200 Nibelungenlied, entstandenes mhd. stroph. Heldenepos eines unbekannten Dichters aus dem Donauraum; verknüpfte durch die herausgehobene Gestalt der liebenden u. rächenden Kriemhild die myth. Sagen um Brunhilde u. Siegfried mit der histor. Sage vom Untergang der Burgunden durch die Hunnen u. sucht das trag. gesinnte german. Heldenethos mit dem höf. Geist des christl. geprägten stauf. Rittertums zu verschmelzen. Die über 30, teilweise bruchstückhaften Handschriften der Dichtung liegen in drei Hauptfassungen vor. *um 1200 Ulrich von Türheim mhd. schwäb. Versepiker; +nach 1250 schrieb Fortsetzung zu Gottfried von Straßburgs »Tristan« u. zu Wolfram von Eschenbachs »Willehalm«, betitelt »Rennewart«.
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um 1210 Gottfried von Straßburg mhd. Epiker; schrieb nach einer Vorlage des Thomas von Britanje das höf. Versepos »Tristan«. Anstelle der ritterl. Bewährung im Abenteuer erhob er die schicksalhafte Liebesleidenschaft zum höchsten Lebenswert. *um 1230 Hugo von Trimberg mhd. Lehrdichter; +nach 1313 Verf. einer volkstüml. Sittenlehre in dt. Versen (»Der Kenner«).
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